• Was ist Indexmiete und wie funktionieren Erhöhungen?

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Was ist ein Indexmietvertrag?

Bedeutung, Vor- und Nachteile

Ein Indexmietvertrag ist eine spezielle Art von Mietvertrag, bei der die Miete nicht statisch festgeschrieben ist, sondern in Abhängigkeit von einem bestimmten Indexwert dynamisch angepasst wird, anwendbar etwa bei Wohnraum- und Gewerberaummietverträgen. Der am häufigsten verwendete Index in diesem Zusammenhang ist der Verbraucherpreisindex. Dieser Index misst die allgemeine Preisentwicklung in der Wirtschaft, insbesondere die Inflation

Mieter und Vermieter können gemäß § 557b BGB eine Indexmiete vereinbaren, die sich an dem vom Statistischen Bundesamt ermittelten Preisindex für die Lebenshaltung privater Haushalte in Deutschland orientiert. 

Die Idee hinter einem Vertrag zur Indexmiete ist, die Mietpreise regelmäßig der Inflation entsprechend zu ändern, um sicherzustellen, dass die Miete in realen Werten fair und stabil bleibt. Wenn der Index steigt, steigt auch die Miete, und umgekehrt. Bei solchen Vereinbarungen in Verträgen spricht man auch von Wertsicherungsklauseln

Durch die Wertsicherung können Vermieter und Mieter anhand der gewählten Indizes auch über längere Zeiträume mit proportionalen Mieten rechnen – nutzen Sie z. B. einen Indexmiete-Rechner zur langfristigen Planung Ihrer Mietbeträge.

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Anzahl der Mieterhöhungen im Indexmietvertrag

Die Miete darf sich maximal einmal pro Jahr erhöhen. Anders gesagt: Zwischen zwei Mieterhöhungen müssen jeweils mindestens 12 Monate liegen, in denen die Miete gleich bleibt. Der Vermieter muss aber die Miete nicht jedes Jahr erhöhen.

Vor- und Nachteile

Indexmietverträge bieten eine gewisse Balance zwischen den Interessen von Vermietern und Mietern. Sie sind darauf ausgerichtet, die Miete im Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung zu halten, während sie gleichzeitig Planungssicherheit erlauben. Sowohl Vermieter als auch Mieter können also von Indexmietverträgen profitieren, solange sie den Mietvertrag ausführlich und bedacht gestalten. 

Vorteile von Indexmietverträgen

Indexmietverträge ermöglichen es Vermietern, die Miete im Einklang mit der allgemeinen Preissteigerung anzupassen, ohne jedes Mal einen neuen Vertrag aushandeln zu müssen. Auf diese Weise können sie sicherstellen, dass die Mieteinnahmen realwertgesichert bleiben und nicht durch Inflation erodieren. 

Nachteile von Indexmietverträgen

Vermieter haben weniger Flexibilität in der Mietvertragsgestaltung. Sie können Mietpreiserhöhungen nicht kurzfristig durchsetzen, sondern müssen sich an den im Vertrag festgelegten Bedingungen orientieren. 

Wann macht die Indexmiete Sinn?

Sinnvoll ist eine Indexmiete aus Sicht von Vermietern, wenn die Wohnung zu Mietbeginn zur oder oberhalb der ortsüblichen Miete vermietet wird. Liegt die Miete darunter, ist diese Option nachteilig. Auch bietet sich die Indexmiete in Regionen an, in denen es keinen Mietspiegel gibt. Dann müssen Vermieter nicht mühsam die ortsübliche Vergleichsmiete ermitteln.

Wie sollte ein Indexmietvertrag aussehen?

Zunächst wird im Mietvertrag eine sogenannte Basis-Miete festgelegt. Diese Miete entspricht in der Regel dem aktuellen Marktpreis zur Vertragsbeginn und bildet den Ausgangspunkt für die Berechnungen. Die genaue Formel und die Parameter für die Mietpreiserhöhungen werden ebenfalls im Indexmietvertrag im Voraus zwischen Vermieter und Mieter beschlossen. Der Vertrag muss hierfür folgende Punkte definieren, damit die Bedingungen für Mieterhöhungen eindeutig bestimmt sind: 

Indexwert

Der Verbraucherpreisindex oder ein anderer Index wird zu Beginn des Mietverhältnisses als Referenzpunkt für spätere Anpassungen festgehalten. 

Anpassungszeitpunkt

Im Vertrag wird ebenfalls festgelegt, zu welchem Zeitpunkt die Mietpreisanpassungen erfolgen. Dies geschieht oft einmal im Jahr, kann jedoch je nach Vereinbarung auch in anderen Intervallen geschehen. 

Berechnungsformel

Mietpreiserhöhungen im Laufe des Vertragszeitraums werden mithilfe einer vordefinierten Formel berechnet. Die häufigste Formel sieht vor, dass die Miete steigt, wenn der Index steigt, und umgekehrt. Die genaue Formel kann variieren, aber ein häufiges Beispiel könnte wie folgt aussehen: 

Neue Miete = Basis-Miete x (aktueller Indexwert / Indexwert zu Vertragsbeginn) 

Zum bestimmten Zeitpunkt der Anpassung wird dann der aktuelle Indexwert herangezogen, um die neue Miete zu berechnen. Wenn der Index gestiegen ist, wird die Miete erhöht; wenn der Index gefallen ist, bleibt die Miete unverändert oder wird möglicherweise sogar gesenkt. Vertragsmodelle mit Indexmieten sind übrigens nicht nur für Wohnraummietverträge möglich: Auch in der Gewerberaumvermietung können Sie Anwendung finden. Allerdings sind in Deutschland Indexmietverträge im Rahmen des Mietrechts streng reglementiert, um eine übermäßige Belastung der Mieter zu verhindern. Grundlage hierfür ist §557b des BGB.

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